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Selbstbewusstsein

Spieglein, Spieglein an der Wand……….

Wie oft kontrollieren wir täglich unser Aussehen, unsere Frisur, unsere Klamotten? In den Schaufenstern und zahlreichen Spiegeln in der Stadt… Oder im Auto? Wir nehmen dabei immer einen ganz bestimmten eigenen Gesichtsausdruck an, den wir uns spätestens in der Pubertät erarbeitet haben. Auch die Haltung passt sich rigoros unserem gestellten Bild an. Wenn alles wie gewohnt sitzt, gibt uns das Sicherheit.

Aber……

Interessanterweise werden fast alle Menschen unruhig, wenn sie aufgefordert werden eine Aktion vor dem Spiegel auszuführen, wie einen Vortrag zu halten, oder ein Lied zu singen. Kaum einer kann sich ruhig dabei ansehen. Probiere es selbst mal aus. Stell Dich nur mal so zum Spaß vor dem Spiegel und schaue Dir zu, wie Du ein Lied singst. Egal welches… Dein erster Gedanke dabei ist wahrscheinlich, wie lächerlich das ist. Gleich hinterher überschlagen sich auch schon gleich hunderte Gedanken, die Dir penibel all Deine Schwächen erbarmungslos aufzeigen. Stimmt’s? Es ist eigentlich eine ganz normale Aktion, aber sie ist uns peinlich. Sogar vor uns selbst. Wir können uns nicht gleichzeitig auf unser ideales Spiegel-Gesicht und auf eine andere Aktion konzentrieren.

Warum wollen wir nicht sehen, was alle anderen von uns sehen? Warum wollen wir uns nicht bewundern? Warum sind wir uns peinlich?

Die Antwort ist einfach. Uns fehlt die Übung.

Wir sind außerordentlich gut darin ausgebildet, einen Mangel zu erkennen. Schon in der Schule bestimmt die Anzahl der Fehler, die Note. Schonungslose Selbstkritik gilt als große Tugend. Eigenlob soll dagegen „stinken“. Diese Glaubenssätze sind wohl kaum an jemandem spurlos vorbeigezogen. Das heißt, wir werden schon immer an unseren Fehlern gemessen und beurteilt. Wie das Wort schon nahelegt, ist es leider das „Fehlen“, dem wir unsere Aufmerksamkeit schenken. Wie wäre es, den Blickwinkel zu ändern? Wie wäre es, wahrzunehmen, was da ist?

Vielleicht könntest Du das nächste Mal, wenn Dich ein „Fehl“-Gedanke überfällt, ihm einen „Ist da“-Gedanke entgegensetzen. Und zwar augenblicklich und immer wieder. Als würdest Du jedes Mal ein kleines Feuer löschen. Das ist anfangs ungewohnt, aber unglaublich effektiv. Versuche nicht die abwertenden Gedanken zu verjagen. Damit schenkst Du ihnen nur Kraft. Denke einfach an etwas, was Du ehrlich an Dir magst. Aufmerksamkeit lässt das wachsen, worauf sie gerichtet ist. Ist es das nicht wert, kurz anzuhalten und sich wenigstens bewusst zu entscheiden?

Ich freue mich jetzt schon auf Deine Kommentare und auf Deine Entscheidungen!

Fast hätte ich es vergessen……, herzliche Grüße an Dein Spiegelbild 😉